Wir entscheiden uns jeden Tag für etwas, aber auch dagegen. Das heißt wir entscheiden uns gegen einen Zustand, den wir nicht mehr haben wollen wie z.B. nicht mehr “schnauffen“ wenn ich die Stiege hinaufgehe oder vielleicht so etwas wie eine “… keinen Tag länger….“ Entscheidung.
Es gibt aber auch Entscheidungen FÜR etwas. Das kann das Finishen eines Events sein oder ein Wunschgewicht, oder was auch immer. Man spricht hier von den „Weg von“ oder „Hin zu“ Typen. Das ganze passiert entweder ganz bewusst oder auch unbewusst. Wenn wir uns für etwas entscheiden, entscheiden wir uns gleichzeitig aber auch gegen unzählige Möglichkeiten!
Das heißt wir haben jeden Tag die Möglichkeit uns zu entscheiden.
Wir sind die Summe unserer Entscheidungen!
(Søren Kierkegaard)
Da gibt es leichte und da gibt es schwere Entscheidungen. Die leichten sind ja leicht und die schweren? Ob sie wirklich schwer sind? „Vertrauen sie ihrem Bauchgefühl“ hört man immer. Und wenn das nicht so leicht geht, versuchs doch vielleicht einmal mit einer “Stricherl-Liste“ und wenn es dann immer noch nicht klar ist? Dann ist es sowieso egal, für was du dich entscheidest. Also sind die schweren vielleicht dann doch wieder nicht so schwer.
Und was haben jetzt Entscheidungen mit Sport zu tun?
Eines der ausschlaggebendsten Dinge, wenn man sein Ziel erreichen will, ist, sich für ein Ziel mit Leib und Seele zu entscheiden. Dein Erfolg im Training und bei deinen Vorhaben oder deinem Wohlbefinden hängt von einer Sache ab. Wie du dich und ob du dich für etwas entscheidest!
Es gibt Sportler, die übers Jahr trainieren und meinen „es wäre schön wenn …“dann gibt es auch die „schau ma mal Sportler …“Natürlich gibt es auch solche, die sich für ein Event angemeldet haben und sich bewusst für ein persönliches Ziel, eine realistische Zeit, oder eine bestimmte Platzierung entschieden habe! Schlussendlich gibt es dann noch die Sportler, die sich zwar für ein Event angemeldet haben, sich aber nicht bewusst dafür entschieden haben. Nicht zu vergessen die Sportler, die sich für ein unerreichbares Ziel, Event, Leistung oder auch eine Zeit entschieden haben, aber nicht drüber nachgedacht haben, ob sie das wirklich wollen, oder ob dieses Ziel realistisch ist oder nicht und ob sie es auch im Stande sind zu leisten!
Die einzigen wirklich erfolgreichen Athleten sind die, die sich mit all „ihren Sinnen“ und aus ganzem Herzen für ein Ziel entschieden haben.
Nicht Bedingungen bestimmen unser Schicksal, sondern Entscheidungen!
Das sind dann auch genau die Athleten, die alles dafür in Bewegung setzen werden, um dieses Ziel zu erreichen. Auch ich entscheide mich ganz bewusst für oder gegen eine Person die zu mir kommt und meine Unterstützung in Anspruch nehmen will.
Durch gezielte Fragen, kann ich sehr genau herausfinden, wie sehr das Erreichen eines Zieles ihr oder ihm wichtig ist oder sie irgendeinen Umstand nicht mehr haben will! In den meisten Fällen erkenne ich jedoch schon am Funkeln ihrer Augen, ob es ein wirklich erstrebenswertes Ziel ist oder nicht. Ich weiß oft sehr genau, was diese Person für ihr Ziel bereit ist zu geben!
Was heißt das konkret?
Es heißt nicht Tag und Nacht zu trainieren. Natürlich heißt es auch nicht, sich dafür zu geißeln und auf seine Bedürfnisse zu verzichten. Es heißt Dinge zu ändern die zu ändern sind. Und Dinge zu akzeptieren und beizubehalten, die nicht zu ändern sind und die jemand braucht um sich wohl zu fühlen, um Leistung zu bringen. (Was Leistung wirklich ist, wie sie sich zusammensetzt und warum Hobbysportler größere Leistungen bringen als Profisportler, darauf werde ich in einen anderen Artikel eingehen!)
Alle anderen werden in den meisten Fällen scheitern. Warum? Weil sich keiner davon bewusst für sein oder ihr Ziel entschieden hat! Wenn ich mich für etwas bewusst entscheide, werde ich all meine Kraft und alle mir zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, um es zu erreichen! Weiters wird sich dein Training auch ganz anders auf dich auswirken und dein Körper es auch viel besser annehmen können. Du wirst auch bereit sein, die Extrameile zu gehen, wenn es hin und wieder sein muss!
Wenn du dich bewusst für ein Ziel mit Leib und Seele verschrieben hast, triff mit dir selbst ein commitment. Schließ mit dir selbst einen Vertrag ab. Gehe dabei mit dir selbst so um, wie wenn du mit jemand anderem den Vertrag aufgesetzt hättest. Triff dein commitment so, dass du jeden Tag etwas für dich machen wirst, das dich deinem Ziel näher bringt. Halte in diesem Vertrag auch konkrete Handlungen fest. Zum Beispiel: Du wirst jeden Tag für die nächsten 2 Wochen vor 8 Uhr einen Apfel essen. Mach das für 2 Wochen und lasse keinen einzigen aus! Falls du einen auslässt, musst du wieder von vorne anfangen! Warum ist das ganze so wichtig? Zum einen willst du doch nicht den Vertrag brechen, oder? Du wirst mit mehr Selbstvertrauen und Motivation herausgehen, weil du feststellst, dass du dich auf dich verlassen kannst.
Du hast es für dich getan! Genauso hast du dein commitment und deinen Vertrag mit dir selbst eingehalten.
Wir vertrauen Menschen, die tun was sie sagen und genau deswegen wirst du mehr Selbstvertrauen erhalten. Ganz einfach weil du getan hast, was du dir vorgenommen und versprochen hast!
Viele meinen, sie müssen immer nur trainieren um noch mehr Erfolg zu haben. Und wenn das nicht mehr reicht, bedienen sie sich oft unerlaubter Mitteln oder glauben, nur mit diesen Mitteln erfolgreich zu werden. Sie bemerken dabei nicht, wie sehr sie sich dabei begrenzen! Da ich auch viel im Ausland unterwegs war und mit Weltklasseathleten zu tun hatte, weiß ich, dass auch diese nur mit Wasser kochen! Nur weil sie Leistungen bringen, die wir uns hier nicht vorstellen können, heißt das noch lange nicht, dass sie sich unerlaubter Mitteln bedienen und vielleicht gedopt sind. Aber allein dieser Gedanke begrenzt uns: „Die anderen haben es besser!“ Jeglicher Vergleich kann uns motivieren, aber auch sehr begrenzen!
Ich höre so oft von Sportlern, dass sie Familie zu Hause haben und deswegen nicht so viel trainieren können! Sie wollen ihre Familie schützen und das ist auch gut so, nur habe ich oft das Gefühl, dass sie mit dieser Situation nicht wirklich glücklich und unzufrieden sind. Zufrieden sind sie hingegen, wenn sie sich vielleicht vorstellen, dass ihre Familie, ihr Beruf und der Sport Teil eines Ganzen sind. Sie haben sich irgendwann einmal für eine Familie, einen Beruf oder auch den Sport entschieden. All diese Dinge können ihnen Energie rauben, aber auch geben. Was von den beiden es ist, entscheidet jeder selbst! Da Leistung aber ganz einfach Energie pro Zeit ist, sind diese Rollen, die sie in den unterschiedlichsten Bereichen darstellen, ganz entscheidend!
Noch etwas, aufgeschobene Entscheidungen rauben auch Energie und schlussendlich Leistung, wie gesagt … Energie pro Zeit! Sie rauben dir Energie, wenn du nicht akzeptieren kannst, dass es so ist wie es ist! Würdest du hingegen die Dinge akzeptieren, oder sogar positiv sehen wie sie nun mal sind, könnte es dir vielleicht sogar Energie geben und dich nicht länger begrenzen. Du allein triffst die freie Entscheidung darüber, zu akzeptieren was ist und zu verändern was du zu verändern vermagst.
„Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.„
(Reinhold Niebuhr)
Überprüfe deine Glaubenssätze! Dein Leben ist mehr als nur Sport und Leistung (lass es uns Potential nennen) besteht aus mehr als nur Training!
Schreib einen Gedanken auf, der dich beschäftigt oder von dem du das Gefühl hast er begrenzt dich!
Ich würde jetzt gern ein kleines Gedankenexperiment mit dir machen! Vielleicht helfen dir diese Fragen, eine andere Sicht auf die Dinge zu bekommen. Probiere es einfach aus, es kann ja nix passieren:
· Ist es wirklich wahr, was du da sagst oder denkst? Kannst du wirklich zu 100% sicher sein, dass es wahr ist was du da sagst oder denkst?
(Ist es z.B. wirklich wahr, dass, wenn man Beruf und Familie hat, man keine (großen) Leistungen bringen kann? Wo steht das? Wer sagt das? Ich kenne viele Hobbyathleten, die mehr Leistung bringen als so mancher Profi! Oder Sportler, die als Profiathleten weniger Leistung bringen, als Hobbyathlet!
In einem schweren Rennen hilft auch hin und wieder die Frage: „Wer sagt, dass es in einem Rennen nicht „weh“ tun darf ?
Was bringt es dir, wenn du an diesem Gedanken festhältst und was geht in dir vor, wenn du an diesem Gedanken festhältst?
· Gibt es irgendeinen positiven Grund dafür, dass du an diesem Gedanken festhalten solltest?
· Was wäre, wenn du diesen Gedanken einfach fallen lassen würdest und wie würde es dir dabei gehen?
Und wie wäre es, wenn du dich bewusst dafür entscheiden würdest, dass all deine Lebensbereiche ein großer Teil von dir sind. Die zu dir gehören und diese deine Leistung auch steigern können, wenn du das willst? Die meisten Profisportler sind deswegen so erfolgreich, vor allem langfristig, weil sie genau das Zuhause haben, dass du hast und auch noch sehr dankbar dafür sind!
Entscheidungen zu treffen hat auch mit Selbstbewusstsein zu tun. Was will ich? Darf ich das? Entscheidungen zu treffen bedeutet auch auch zu sich selbst und seinen Bedürfnissen zu stehen. Das will ich und das brauche ich! Du entscheidest, was du darfst! Außer du bist noch nicht erwachsen. Damit lade ich dich nicht auf einen Egotrip ein. Ich lade dich dazu ein, etwas Neues zu wagen und auszuprobieren, um deinem persönlichen Erfolg, wie der auch immer aussehen mag, etwas näher zu kommen. Um Neues zu erleben, muss man Neues wagen! Wenn du aufgrund deiner Familiensituation so eingespannt bist, dass du scheinbar keine Zeit dafür hast, frage ich dich: Lebst du deinen Kindern genau das vor, was du dir auch für ihr Leben wünschst?
Einmal angenommen, nur angenommen, all die Dinge wie Unmengen an Zeit, Training, Selbstgeißelung, oder was weiß ich noch alles, brauchst du nicht um deinem Zielen etwas näher zu kommen! Was wenn es ganz andere Dinge sind, die dich ganz entspannt und behutsam dein Wohlbefinden, deine Leichtigkeit oder was auch immer du willst, erreichen lassen?
Ich rate dir, triff Entscheidungen, die du wirklich nur für dich selbst triffst! Nicht für deine Trainings- oder Vereinskollegen, Arbeitskollegen oder Verwandten/Bekannten, oder um Leute zu beeindrucken die du im Grunde sowieso nicht magst oder die dir egal sind. Egal ob diese Entscheidungen deinen Sport, dein Training, deine Ernährung usw. betreffen, du wirst das tun, was sich für dich richtig anfühlt und auch dazu stehen. Du wirst dich so ernähren, dass es dir gut tut. Genauso wirst du so trainieren, wie es dir gut tut und wenn du nicht weißt wie, dann hol dir eine externe Referenz. Jemanden der dich bei deinem Vorhaben unterstützt. Sei es ein Berater, ein Trainer oder einen Mentor. Du wirst sagen: Das passt zu mir und das nicht. Du wirst dir dabei auch noch die richtige Sportart aussuchen, oder vielleicht ein Bild malen oder ein Buch schreiben … was auch immer dir Freude bereitet.
Wahrscheinlich wirst du etwas finden, dass dich zum Lachen bringt und sich im Grunde deines Herzens gut für dich anfühlt. Falls du noch nichts gefunden hast oder keine Ahnung hast, was es sein könnte, macht das auch nichts. Mach dir keinen Druck deswegen. Das ist völlig normal! Entscheide dich dafür, Dinge auszuprobieren oder mach es einfach so wie ich: Geh nach dem Ausschlussprinzip vor! Wenn du etwas ausprobiert hast und es gefällt dir nicht, mach was anderes. Wer sagt, dass man immer beim Gleichen bleiben muss? Mach Erfahrungen! Such dir etwas, das zu dir und deiner Persönlichkeit passt! Falls Sport im Grunde nichts ist für dich ist magst du dich vielleicht eher kreativ ausdrücken. Auch das ist eine Möglichkeit.
Nur weil man einen Ironman oder einen Marathon absolviert, ist man kein besserer Mensch!
Obwohl mein Metier und meine Expertise im Sport zu finden ist, sind die Grundzutaten für Erfolg in allen Bereichen immer dieselben. Und die erste ist: triff eine Entscheidung!
Ja, Sport und Erfolg können den Selbstwert und das Selbstvertrauen stärken, jedoch innere Leere und Unsicherheit damit zu kompensieren, das macht langfristig nicht erfolgreich, aber ein Abenteuer in Form von Sport und Bewegung kann dir auch in anderen Lebensbereichen sehr hilfreich sein!
Ein höherer Selbstwert wird dir auch dabei helfen, in einem Wettkampf (falls du sowas vorhast) die richtigen Entscheidungen zu treffen oder deine Kreativität in anderen Bereichen noch weiter fördern. Du wirst selbstbewusster agieren und wirst die anderen und dich nicht mehr so schnell aus deinem Konzept bringen lassen. Du wirst dich auf dich und deine Stärken verlassen können und das auch tun. Wenn du wirklich erfolgreich im Sport oder auch sonst wo werden willst, blick hinter die Kulissen – es wird sich für DICH lohnen!
Bevor wir uns etwas über deine Physiologie und sehr hilfreiche Trainingsparameter und -tools ansehen, werden wir uns Schritt für Schritt deinem Saisonhöhepunkt oder Jahreshighlight nähern und ich werde dir beim nächsten Mal erklären, warum Ziele sinnlos sind!
Also bis zum nächsten Mal – und vielleicht triffst du ja bis dahin eine Entscheidung für dich!
Mach es einfachwewewewe
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